Kairo Salami, oder: Neulich im Gedankenmorast

Was diese außergewöhnliche nordafrikanische Hartwurstspezialität mit Dubai Schokolade gemein hat? Wir werden es wohl nie erfahren. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Wassonstnochgeschah™.

Die Überschrift ist natürlich Quatsch, aber sie drückt sehr gut mein Dilemma aus: Inzwischen vergeht keine Woche mehr, in der die Bundesregierung nicht etwas mindestens Dämliches verzapft. Ja, verzapft. Ein anderes Verb würde die Sache nur unzureichend beschreiben.

Und ja, mindestens dämlich. Zuletzt auch zynisch im schlimmsten Sinne, als die Bundesregierung allen Ernstes versucht hat, sich aus dem Versprechen an hunderte Menschen, ihnen Schutz und eine Zukunft zu bieten, weil sie in Afghanistan für die Deutsche Bundeswehr Kopf und Kragen riskiert haben, herauszukaufen. Dazu fällt mir leider nichts ein, das nicht justiziabel sein könnte.

Also schon wieder an Friedrich dem Möchtegern-Kannsnicht, wie er dieser Tage auf bluesky recht treffend beschrieben wurde, abarbeiten? Ich weiß nicht.

Genügend aufgeschrieben hätte ich natürlich, wie könnte ich nicht? Angefangen bei der einigermaßen herrlichen Überschrift „The Bad, the Worse, and their party“. Schönes Ding.

Oder auch, dass „Bundeskanzler Merz“ in meinen Ohren klingt wie ein schlechter Scherz aus den frühen Merkel-Tagen.

Oder auch, dass man vermutlich sehr nah an der Wahrheit ist, wenn man vom genauen Gegenteil dessen ausgeht, das von Jens Spahn zur selbiger erklärt wird.

Oder auch, dass man sich einfach nur in der ZDF Mediathek die Schwarzwaldklinik anschauen muss, um zu verstehen, wie das Weltbild der Merz-CDU im Jahr 2025 aussieht.

Oder dass Merz keinerlei Plan hatte, als er sich zuletzt breitbeinig vor die Kameras gestellt hat, um zu verkünden, dass er die Stahl- und Automobilindustrie auch in Zukunft für die Schlüsselindustrien in unserem Land hält. Mehr zwanzigstes Jahrhundert ist in einem einzigen Satz gar nicht möglich – passt dafür gut zur Schwarzwaldklinik.

Einen Plan, wie das gelingen soll, hat er freilich nicht. Dafür gibt es einen Gipfel, eine Klausur oder [hier ergebnislose Jammer-Veranstaltung einfügen]. Schließlich wird man versuchen, das Problem mit gepumptem Steuergeld zuzuscheißen. Man wird auf dem Altar des großen Gottes Mammon außerdem Arbeitnehmerrechte sowie Sicherheitsstandards opfern und um Wachstum beten.

Was erstaunlicherweise nicht funktionieren wird.
Alles wie immer.

Ich bin mir nicht sicher, aber mir scheint, je länger Merz Kanzler ist, je mehr ähnelt sein Gesichtsausdruck dem eines kleinen Kindes, dem nach anfänglicher Begeisterung dämmert, dass das supertolle Gimmick aus dem Yps-Heft bei Licht betrachtetet einfach nur ziemlich billiger Plastikramsch ist.

Und aus China. Verdammt.

Schalten Sie auch nächstes mal wieder ein, wenn ich mich der Frage widme, ob mir endlich ein spannenderes Thema als diese unerträgliche Regierungsscheiße eingefallen ist.