Auf Ernst ist kein Trinkspruch!
Ok, die Sache mit der Jugendsprache und was unsere Eltern von uns gehalten haben, damals als wir noch irgendwas zwischen 12 und 15 waren, ist wirklich mehrfach thematisiert worden. Wenn man sich aber, gezwungenermaßen, während einer 15 minütigen Busfahrt die ungefilterte Blubbersprache anhören muss, dann kann man nicht anders als darüber zu sprechen – auf Ernst!
Auf Ernst ist jetzt nicht ein Trinkspruch auf einen kürzlich Verstorbenen oder gar der Beginn einer Laudatio. Nein, auf Ernst ist das heutige „im Ernst“. Wobei mir beim Schreiben bewusst wird, „im Ernst“ kann für einen Nichtmuttersprachler auch merkwürdig klingen. Jedoch will alles in mir jedes mal lauthals brüllen, „es heißt IM ERNST und nicht AUF ERNST – ihr Deppen!“.
Nun bin ich mir nicht mal sicher, ob die heutige Jugend „im Ernst“ überhaupt kennt, schließlich geht bei denen ja alles ganz stabil einher, wirkt gelegentlich cringe oder ist eh völlig lost. Klar soweit? Fasst man das Gespräch zweier Jugendlichen zusammen, dem man im Bus lauschen darf (oder muss), das einem förmlich aufgezwungen wird, dann hat man die meisten Vokabeln schon wiedergegeben.
Schnell noch ein safe, wahlweise wallah hinzugefügt, gemischt mit einem Laut, welcher fast so wie ein Milchaufschäumer, dem die Milch ausgeht, klingt, dann hat man es.
Oh und Präpositionen, die werden auch völlig überbewertet, wie ich erfahren durfte.
Gehn wir noch schnell Aldi? Wallah – ja, vorher muss ich aber Klo!
Und wieder hämmert es förmlich in meinem Kopf und muss mit aller Gewalt von mir zurück gehalten werden, damit ich nicht brülle: „Musst du Klo was?? Putzen, waschen, anmalen, umbauen oder benutzen!“.
Aber ich halte an mich, sonst bin ich wirklich die Reinkarnation meiner eigenen Omi!
