Fresst gefälligst Kuchen! (Zwischengedanken)

Ich weiß ja nicht, wie es anderen damit geht, aber ich frage mich jedes mal, wenn Friedrich (der nicht ganz so Große) Merz von „wir“ spricht, wen er damit wohl meinen könnte … herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Wassonstnochgeschah™.

Dass die Armen zwar nicht direkt die Pest, aber zumindest an allem Schuld sind, hat Merz dieser Tage wieder lautstark postuliert. Dass „wir“ „uns“ das nicht mehr leisten können erklärt ausgerechnet er, der ja auch schon mal mit seinem Privatflugzeug nach Sylt fliegt, zum Thema Sozialstaat. Ob er dabei nicht doch vielleicht von Flugbenzin spricht – keine Ahnung.

So bekannt, so schlecht. Schlimmer wird es, wenn ihm ausgerechnet “SPD”-Arbeitsministerin Bas beispringt. Die lässt ebenfalls keinen Zweifel mehr daran, dass man ja schön blöd sein müsste, zur Haushaltskonsolidierung etwas so fundamental Wichtiges wie die Diesel-Subventionen oder das Dienstwagen-Privileg zu streichen, wenn man doch bei den Ärmsten der Gesellschaft medienwirksam das Bürgergeld sanktionieren kann.

Derweil wurde in Berlin wurde das teuerste Stück Autobahn in der Geschichte der Bundesrepublik eröffnet – und die Politik strahlt in jede Kamera, die nicht schnell genug auf dem Baum ist. Weltweit werden in Metropolen Straßen zurückgebaut, es wird begrünt und entschleunigt. Weltweit hat man erkannt, dass Sommer heißer werden und Bäume die Lebensqualität mehr steigern als Stau. Doch in der deutschen Hauptstadt muss ausgerechnet eine Autobahn als Symbol des Fortschritts herhalten. So sieht es wohl aus, wenn man gleichzeitig bis zum Hals im Rektum der Automobilindustrie und in der Vergangenheit feststeckt.

Schalten Sie auch nächstes mal wieder ein, wenn wir der Frage nachgehen, weswegen man Schulen sanieren, Sozialwohnungen bauen oder das Bürgergeld erhöhen könnte, wenn man für die zig hundert Millionen Euro auch ein kleines bisschen frische Autobahn kriegen kann.